Reisebuch als Handout

Dieses Buch war ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin. Es soll einen Reisebericht darstellen, den ein Wandergeselle während seines Weges durch die Wälder anfertigte.

Im Nachhinein würde ich wohl ein paar Dinge anders machen, aber schön geworden ist es meiner Meinung nach trotzdem:

Bastelmaterial:

Papier: Ich habe normales Packpapier verwendet und in das gewünschte Format geschnitten. Möglich wäre es aber auch, normales Papier mit Kaffee oder Tee zu altern.

Pappe: Zwei Stück Pappe für die Buchdeckel. Möglichst stabil. Wer hat kann auch dünnes Sperrholz verwenden.

Stoff: Zum beziehen der Buchdeckel. Ich habe einfach den Stoff von einem alten Bettlaken genommen. Leder wäre natürlich auch eine hübsche Option.

Garn Man benötigt auf jeden Fall ein dünnes, unauffälliges Garn zum Binden der Seiten und womöglich noch ein dickeres (Stickgarn oder Wolle) zum Umranden des Buchdeckels.

Kleber: An sich geht jeder Kleber, ich würde einen Holzleim wie Ponal empfehlen. Uhu und ähnlich harzige Kleber haben den Nachteil, dass sie durch den Stoff sickern und harzig glänzende Spuren hinterlassen.

So wirds gemacht:

Zunächst einmal müsst ihr entscheiden wie dick das Buch werden soll. Handelt es sich nur um wenige Seiten, sollte man sich für ein Heft entscheiden und das Papier so schneiden, dass man immer Doppelseiten hat. (Dann wird die Bindung einfacher)
Bei einem dicken Buch einfach einzelne Seiten ausschneiden und nach Wunsch beschriften.
Achtung, bei Doppelseiten sollte unbedingt auf die Seitenreihenfolge geachtet werden.

Beschriftung der Seiten: Ich habe einfach die altdeutsche Schrift verwendet, damit das alles etwas befremdlicher wirkt.
Eine Übersetzungstabelle findet sich hier: http://www.donicht.de/sutterlin.htm

Es sollte immer auf der Innenseite genügend Rand für die Bindung gelassen werden.
Bei der ersten und letzten Seite sollte nur die später innen liegende Seite beschriftet werden. Die Außenseite wird später an den Buchdeckel geklebt.

Die Pappstücke für die 2 Buchrücken sollten in etwa genauso groß sein wie die Seiten des Buches. Am besten noch einen kleinen Rand lassen damit die Buchdeckel etwas überstehen. Also eine Seite auf die Pappe legen, skizzieren, ausschneiden, fertig.

Der Stoff: Wenn die Farbe nicht stimmt gibt es ein paar kleine Tricks, wie man den Stoff schmuddelig und alt aussehen lassen kann. Das einfachste ist, den Stoff in verdünnte braune Farbe zu tauchen, allerdings könnte es da sein, dass die (Wasser-) Farbe nachher bröckelt oder sich löst wenn das Buch nass wird. Effektiver ist es, schwarzen Tee oder/und Henna zu benutzen.
Ich habe einfach alle Teereste in einen Kochtopf geschmissen, den Stoff dazu, und dann auf kleiner Flamme köcheln lassen bis mir die Farbe gefiel.
Dann den Stoff noch einmal abgespült und er war hübsch bräunlich.

Die Bindung:

Heft: Alle Doppelseiten in der Mitte knicken, dann übereinander legen und mit Wäscheklammern fixieren.
Entlang der Knickung in etwa 1 – 1,5 cm Abstand Löcher machen (geht am besten mit Stecknadel). Mit Nadel und Zwirn nun mit einfachstem Nähstich die Löcher verbinden.

Buch: Alle Seiten übereinander legen. Mit Wäscheklammern fixieren. Etwa 2-5 mm vom linken Rand einen senkrechten Bleistiftstrich ziehen. Entlang des Striches immer in etwa 5mm Abstand ein Loch machen. Löcher mit einfachem Nähstich verbinden.

Buchdeckel bespannen: Trockenen Stoff auf den Boden legen, beide Buchrücken als Schablonen drauf legen und dazwischen etwa doppelte Dicke des Buches Platz lassen. (Bei Heft nur einfache Dicke)
In einem Abstand von etwa 2-3 cm umzeichnen und ausschneiden. Die Position der Buchdeckel am besten mit Kreide oder weichem Bleistift markieren.
Bei dickem Stoff sollten die Ecken angeschrägt werden, damit nachher an dieser Stelle kein dicker Wulst entsteht.
Auf die Rückseite der Buchdeckel Kleber dünn verstreichen und sie dann auf den Stoff kleben. Ordentlich feststreichen, dann die Ränder des Stoffes umklappen und an den Innenrändern der Buchdeckel festkleben.
Trocknen lassen!

Dann das gebundene Buch in die fertige Hülle legen. Die vorderste und hinterste Seite mit Kleber bestreichen und auf der Innenseite der Buchdeckel festkleben.

Im Grunde genommen ist das Buch dann fertig. Ich habe noch eine Ziernaht am Rand angebracht, damit das ganze etwas liebevoller aussieht.

Viel Spaß

Historische Dokumente und Urkunden basteln

Ob es nur ein überreichter Gutschein ist, oder ein aufwändiges Handout fürs Live Rollenspiel, Dokumente die alt und vergilbt aussehen, haben ihren besonderen Reiz.

So kann man sie herstellen:

Das Papier:

Je nach Anspruch kann man hier einfach Papiere in Schreibwaren- und Bastelgeschäften kaufen, die ein pergamentartiges Äusseres aufweisen.
Richtig alt wirkt aber ein auf solches Papier geschriebenes Dokument meistens nicht. Man merkt, dass das Alter nur aufgedruckt ist.
Besser ist es hier, Aquarellpapier zu verwenden, das aufgrund seiner Struktur schon etwas antiker wirkt.
Am schönsten ist es, wenn man bereite wirklich altes, vergilbtes Papier besitzt. Manchmal hat Oma oder Opa noch einen Vorrat an vergessenem Briefpapier, das sich der ambitionierte Rollenspieler schleunigst unter den Nagel reissen sollte.
Eine weitere Möglichkeit ist es, Papier vergilben zu lassen, indem man es mehrere Wochen auf der Fensterbank in die Sonne legt.
Das ist eine interessante Methode, aber wer hat schon so viel Geduld?
Ich selbst habe hin und wieder schwarzen Tee verwendet, um das Dokument an den Rändern wellig zu machen und den ein oder anderen Tassenrand zu produzieren.

Altdeutsche Schrift:

Alte Dokumente sind entweder komplett handgeschrieben, oder handschriftlich ausgefüllt.
Nehmt besser keine Computerschrift, auch wenn sie noch so echt wirkt. Für den Betrachter wirkt so etwas dann doch eher halbherzig.
Im Internet gibt es genügend Tabellen, in denen ihr die Buchstaben und ihre Schreibweise finden könnt.

Hier zum Beispiel findet ihr eine:
Ahnenforschung

Ansonsten sucht am Besten in der Google Bildersuche nach “Altdeutsche Schrift” oder “Sütterlin”

Google: Altdeutsche Schrift

Google: Sütterlin

Ganz wichtig: Wenn ein Beamter jeden Tag eine Urkunde nach der anderen ausstellt, ist seine Schrift ausgeschrieben und hält sich sicher nicht mehr genau an die Vorlage. Übt also das was ihr schreiben wollt ein wenig und lasst die Schrift ein wenig nach rechts kippen. Die Urkunde soll schließlich nicht so aussehen, als habe sie ein ABC-Schütze ausgefüllt.

Druckschrift

Wer eine alte Schreibmaschine sein Eigen nennt, kann Formulare mit ihr erstellen.
Meistens jedoch, ist es eher der Computerdrucker, der dafür herhalten muss.
Durchforstet mal eure Schriftarten, ob da eine altmodische Schriftart vorhanden ist.
Wenn das Schriftbild nach Schreibmaschine aussehen soll, wäre die Schriftart Courier das Mittel der Wahl, soll die Schrift eher altdeutsch aussehen, haltet Ausschau nach Schriften wie Fraktur.
Wenn auf Anhieb nichts dabei ist, könntet ihr mal auf den Installations CDs von Grafiksoftware wie Corel Draw oder Photoshop nachsehen. Diese Programme liefern hin und wieder ein Archiv von Schriftarten mit.
Eine andere Möglichkeit ist wieder Google. Sucht einfach nach: “free download Schriftarten”

Google: Free download Schriftarten

Das Kunstwerk fixieren

Gerade wenn mit Tinte und Tintenstrahldrucker gearbeitet wurde, ist es ratsam, das Dokument ein wenig vor Umwelteinflüssen zu schützen.
Benutzen kann man dazu ein Fixierspray, wie Zeichner es zum fixieren von Kohle- und Kreidezeichnungen verwenden.
Genauso geeignet ist aber Haarlack.
Sprüht ihn von weitem auf, sodass das Papier nicht feucht wird und wiederholt den Vorgang ein paar Mal.
Das gibt dem Dokument auch eine ganz andere Griffigkeit.